Hotaru´s Zimmer

(Komme von In den Straßen von Tokyo)
Hotaru ließ sich auf ihr Bett fallen.
Das war heute ein sehr anstrengender Tag.
Sie kramte nach ihrem Tagebuch, einem Füller und fing an zu schreiben.

(Kommt vom Wohnzimmer)

Dr. Tomoe klopfte an der Tür. Hoffentlich haben ihr die reinen Herzen geschmeckt.
Aufgeregt wartete er auf eine Reaktion.

Hotaru schreckte auf.
War sie doch tatsächlich beim Schlafen kurz eingenickt?!?
"Herein!",rief sie und lies ihr Tagebuch unter ihrem Kopfkissen verschwinden.

Der Doktor kam herein und sah Hotaru prüfend an. anscheinend zeigten die reinen Herzen noch keine Wirkung. Er brauchte unbedingt das reinste Herz von allen. Aber auf seine Hexen war ja kein Verlass.

"Hallo Hotaru! Wie war heute die Schule?", fragte Suichi sanft.

"Sie war...ganz schön!",sagte Hotaru und bekam kleine Gewissensbisse.
"Aber was ist denn mit dir los?",fragte sie ihn und schaute ihn prüfend an,"Du siehst so verspannt aus...soll ich dich massieren?"
Sie fand, dass sie in letzter Zeit viel zu wenig mit ihrem Dad gemacht hat und wollte ihm nun endlich mal einen Gefallen tun.
Er arbeitet eindeutig zu viel!

Suichi lächelte. Er hatte wirklich eine wunderbare Tochter und sie war der perfekte Wirt für Mistress 9.
"Danke, dass wäre sehr lieb von dir, Hotaru.", sagte er und setzte sich auf einen Stuhl,
"es tut mir sehr leid, aber meine Arbeit erfordert mich voll und ganz. Vielleicht sollten wir mal etwas gemeinsam unternehmen. Ich könnte auh mal wieder ein wenig frische Luft gebrauchen."

Hotaru stellte sich hinter ihren Vater und massierte ihn sanft.
Bei der ersten Berührung zuckte sie kurz zusammen.
"Vielleicht wäre es gut, wenn wir mal ein wenig rausgehen würden!",sagte sie in der Hoffnung, dass es ihrem Dad dann wärmer werden würde.
Danach massierte sie sanft weiter, mit Daumen und Zeigefinger im Nacken, an der Wirbelsäule und mit der ganzen Hand an den Schulterblättern.

"Wie wäre es, wenn wir jetzt ein Eis essen gehen?", schlug Suichi vor, "Im Moment habe ich etwas Zeit und die Arbeit kann warten."
Die Hexen ließen sich in letzter zeit sowieso kaum blicken. Er fragte sich, wie sie unter diesen umständen den messias erwecken sollten? vielleicht sollte er ihnen das gehalt kürzen, damit sie sich wieder mehr anstrengen würden.

"Oh ja, das wird bestimmt toll!",sagte Hotaru und freute sich.
Sie ging schnell ins Bad, kämmte ihre Haare, zog sich um und kam wieder in ihr Zimmer.
"Und wo gehen wir Eis essen?",fragte sie glücklich.

"lass uns einfach schauen was für Läden wir zur Auswahl haben.", sagte Suichi und lächelte. Ehrlich gesagt kannte er sich in Tokio nicht sonderlich aus, doch er stand auf und ging mit seiner tochter in die Innenstadt.

(Café Amigo)

"Okay geht klar! Geh du einfach vor!",sagte Hotaru grinsend und folgte ihm.

(Zu Cafe Amigo)

(Kommt von Vorm Haus der Tomoe)
Hotaru legte sich kurz auf ihr Bett und holte ihre Prüfungsunterlagen heraus.
Konzentrieren konnte sie sich jedoch nicht.
Somit holte sie ihr Handy aus dem Nachttisch und rief Bunny an.

(Mimets Zimmer mit Blick auf den Garten)

Ohne zu überlegen stürmte Mimet in das Zimmer und erschrak, als sie eine fremde Person telefonierend vorfand.
"Huch!", schrie Sie geschockt und ein wenig peinlich berührt, "Das tut mir leid, ich dachte, das Zimmer wäre unbewohnt. Ich ..öh...", sie zeigte mit den Finger auf Schränke, "...Ich muss mir nur noch was holen, bin gleich wieder weg!"
Mimet grinste verlegen und ging eilig zum Schrank, um darin nach ihren Postern herumzuwühlen. Irgendwo mussten sie doch sein. Und wer war diese Person eigentlich?

"Öhh...Ey, das ist mein Schrank!",sagte Hotaru entrüstet und legte das Telefon kurz bei Seite.
"Und wer um alles in der Welt bist du?", fragte sie,"Ich glaube nicht, dass mein Vater weiß, dass du hier bist!"
Sie stellte sich zwischen der Fremden und die Tür.
Von ihr ging eine komische Aura aus.

"Dein Vater?", fragte Mimet ganz verwundert. Wer zum Geier sollte denn der Vater des Mädchens sein. Dr. Tomoe? Er hatte doch mal erwähnt, dass er eine Tochter hatte. So ganz sicher war Mimet sich aber nicht, da sie ihrem Chef nicht wirklich gut zuhörte, wenn er viel zu reden begann. Ihre Konzentration schwand dann merklich.

"Bist du etwa die Tochter von Dr. Tomoe?", fragte sie zur Sicherheit nach. Warum war das Kind so entrüstet?

"Oh, du kennst meinen Dad?",fragte sie erstaunt."Ja bin ich!"
Also, egal wer es war, ihr Dad wusste entweder, dass sie da war, oder er würde es bald merken.
Sie legte kurz das Handy bei Seite und fragte:"Und wer bist du, dass du einfach in mein Zimmer reinstürmst?"

"Dein Zimmer ist das?", fragte Mimet verwundert. Das Mädchen hatte einen gruseligen Geschmack, alles so schwarz und düster, dabei hatte es die Hexe doch so schön eingerichtet gehabt, aber jetzt sind alle Poster wieder runter von den Wänden.
Wo hat sie nur meine Poster hingetan? Wenn denen etwas passiert ist, dann, dann...!
Die Promifanatikerin waren einem Nervenzusammenbruch nahe bei dem Gedanken, ihren kostbaren Postern könnten was passiert sein, aber dann fasste sie sich wieder.

"Mein Name ist Mimet!", stellte sie sich vor, "und ich bin eine Assistent von deinem Vater! Und ich habe noch vor kurzem hier in diesem Zimmer geschlafen. Sag mal, wo sind denn meine Poster verschwunden?"

"öööhm...",begann Hotaru,"Also,meinst du diese komischen...die sind weg, tut mir leid! Ich dachte, die braucht keiner mehr, wusste ja nicht, dass hier wärend meiner Abwesenheit jemand gewohnt hat."
Sie entschuldigte sich und gab ihr die Hand."Freut mich aber dich kennenzulernen!",sagte sie.
Bei der Berührung fröstelte sie.

Plankes Entsetzen überkam die Hexe. Leonard. Orlando. Tetsuya. Justin. Alle ... futsch? Ihre Haut wurde so weiß wie ein Geist und sie konnte es einfach nicht fassen. Nie wieder würde sie ihre geliebten Jungs wiedersehen? Das von Tetsuya Kamikaze war sogar handsigniert. Schreck. Warum? Warum? Warum denn nur? Wieso erwischte es immer die guten?

Vor lauter Schock konnte Mimet nicht mehr klar denken und gab dem Mädchen die Hand. "Freut mich auch!", sagte sie etwas emotionslos und ihre Augen fühlten sich bereits mit Tränen. Ihr war schlecht.

"Nicht traurig sein!",sagte Hotaru und bekam Gewissensbisse.
Sie ging zu ihrem Schreibtisch.
"Eins hab ich noch!", sagte sie und kramte ein Poster raus.
Es war das von Tetsuya Kamikaze.
"Ich wusste nicht warum, aber die Signatur war was besonderes. Deswegen habe ich es aufbewahrt.

"Tetsuya!", rief Mimet voller Freude und rannte zu Hotaru und dem Poster. Ihre Hautfarbe normalisierte sich wieder, während sie Tetsuya in die Arme schloss.
"Oh Tetsuya, nie im Leben mehr werde ich dich aus den Augen lassen. Vergib mir!", bat sie hingebungsvoll das Poster um Verzeihung und wandte nach einigen Sekunden Geknuddle wieder dem Mädel zu.

"Vielen Dank, dass du wenigstens das aufbewahrt hast. Wie heißt du eigentlich? Der Doktor hat bestimmt deinen Namen 100 mal erwähnt, aber ich habe leider so ein schlechtes Namensgedächtnis", gestand die Hexe.

Hotaru schaute Mimet an, erstaunt über ihr Verhalten zum Poster. "Kein Problem!",sagte sie lächelnd.
"Ich bin Hotaru, die Tochter von Dr Tomoe wie du schon herausgefunden hast."sagte sie und fügte dann hinzu,"Ich hab dich hier noch nie gesehen, wie kommt es, dass ich dich nun erst seh?"
Dann nahm sie eine Packung Pralinen in Herzform raus und bot Mimet eine an.
"Versteh es bitte nicht falsch!",sagte Hotaru und wurde rot,"aber willst du eine?Vergess einfach die Form!"
Und dann lachte sie los.

"Ich verstehe daran garantiert nichts falsch. Du meinst also, ich könnte ein paar Pralinen ohne Probleme essen wegen meiner fabelhaft schlanken Silhouette!"

Mimet langte ordentlich bei den Pralinen zu, nachdem sie einige verputzt hatte, entsinnte sie sich wieder darauf, dass sie morgen das Kleid abholen musste und lieber nicht zu viel zulangen sollte. Nicht, dass sie eine Diät nötig hätte. NEIN!, aber...dennoch.

"Tja, ich bin meistens unten im Labor, um deinen Vater bei seinen Experimenten zu helfen", plauderte sie fröhlich aus, "und bin auch oft unterwegs, weil der Doktor mir schwierige Aufträge erteilt, aber zum Glück habe ich Urlaub."

"Oh!",sagte Hotaru und setzte sich auf ihr Bett.
Die Kälte, die von Mimet ausging war verschwunden.
"Was macht ihr denn da unten?",fragte sie neugierig. Sie konnte immernoch nicht verstehen, was Menschen dazu bringen kann, Stundenlang in dem dunklen Labor zu sitzen.

"Höh!", gab Mimet ihrer Verblüffung zum Ausdruck. "Erzählt dir dein Vater nichts von seiner Arbeit?"
Irgendwie war ihr Hotaru sehr sympathisch. Inneneinrichterin sollte das Mädchen nicht werden, aber dennoch war sie sehr liebenswert.